Montag, 14. Februar 2011

Stress- Situationen: Erfolgreich bewältigen!

Unterscheiden Sie Dis- stress und Eu- stress

Im Allgemeinen ist mit dem Begriff „Stress“ der negativ wirkende Dis- Stress gemeint. Daneben gibt es noch den positiv wirkenden Eu- Stress.

Ein Beispiel: Stellen Sie sich einmal vor, wie hoch der noch zu bearbeitende „Stapel“ drei Tage vor Ihrem Urlaub ist – und Sie denken: „das soll ich alles noch schaffen?“ Ihre Ressourcen sind nahezu aufgebraucht - Resultat: Dis-Stress, denn Stresshormone wie Adrenalin oder Cortisol werden in Ihr Blut ausgeschüttet.

Und nach Ihrem Urlaub? Der Stapel ist zwar um das Dreifache gewachsen, aber Sie sagen sich, gut erholt: „ O.k., das ist zwar viel, aber mit frischer Kraft und Energie packe ich es an – das schaffe ich schon!“ Denn: Ihre Energiespeicher haben Sie im Urlaub wieder aufgefüllt, mit dem Resultat: Eu-Stress – und Sie entwickeln sogar Endorphine = Glückshormone!

Was passiert eigentlich in Ihrem Körper, wenn Sie gestresst, angespannt oder sehr aufgeregt sind? Sie reagieren so, wie unsere Vorväter und -mütter es noch zu Urzeiten taten, wenn Sie ein wildes Tier angreifen wollte – der Körper bereitet alles für Angriff oder Flucht vor: Er schüttet Stresshormone aus. Nur: im Büro dürfen Sie ja nun mal nicht zuschlagen oder wegrennen, mit der Folge, dass die Stresshormone weiter im Blut kreisen und Unheil – wie z. B. Bluthochdruck - anrichten, wenn sie nicht durch Bewegung oder Sport abgebaut werden.

Die Wirkung von Stresshormonen – die Stress- Spirale

Die Stresshormone wirken folgendermaßen: Ihre Atembewegung geht schneller und ungleichmäßiger und spielt sich vorwiegend im oberen Brustkorb ab. Deshalb haben Sie das Gefühl, den „Boden unter den Füßen“ zu verlieren. Sie können nicht mehr klar denken. Auch Ihre Körpersprache leidet, denn Sie verkrampfen sich, wodurch Haltung, Gestik sowie Mimik unkoordiniert sind, fahrig oder erstarrt. Ihr Blickkontakt ist entweder leblos oder unstet, mit häufigem Lidschlag. Ihre Stimme klingt gepresst oder bleibt vielleicht ganz weg. Je nach individueller Disposition zittern Ihre Knie, Ihr Mund wird trocken oder Ihr Speichel fließt stärker und Ihre Hände sind schweißnass. Ihnen wird heiß oder kalt, Ihr Gesicht ist „leichenblass“ oder läuft „knallrot“ an. Weil Ihnen das alles unangenehm und peinlich ist, verkrampfen Sie sich noch mehr, die Stress- Spirale schraubt sich immer mehr in die Höhe und Sie verlieren weiter an Energie.

Angst erzeugt körperlich Enge – bis hin zur Handlungsunfähigkeit.

Ruhe und Anregung

Ruhe und Gelassenheit vermitteln immer Souveränität und Kompetenz. Um ruhiger und handlungsfähiger agieren können, ist es notwendig, dass sich die Anspannungen auflösen, damit sich Ihre Atembewegung im Bauch- und Beckenraum bewegt. Außerdem sollten Sie auch wieder Ihre Füße besser spüren können, um - im wahrsten Sinne des Wortes - „Standpunkt“ zu gewinnen. Dis-Stress über längere Zeit hat auch noch andere Folgen: Sie fühlen sich bereits morgens müde, antriebs- los und erschöpft und dementsprechend schlaff und unterspannt wirkt auch Ihre Körpersprache. Zur langfristigen Stressbewältigung ist es also sinnvoll, mit beruhigenden und anregenden Übungen zu arbeiten. Dadurch kommen Sie in eine Lebens- und Muskelspannung, in der Sie sich gelöst und gleichzeitig wach fühlen (den sog. Eutonus).

Die zwei Wege der Stressbewältigung

Über Atem- , Körper- und mentale Übungen können Sie sich helfen, indem Sie von zwei Seiten kommen: Der körperlichen und der geistigen – mehr gibt es nicht, und beides sprichtIhr Gefühl an. Nach einiger Übung helfen beide Wege, dass Sie insgesamt gelassener und ausgeglichener sind und deshalb in der Situation selbst „automatisch“ so atmen, wie es für Sie gut ist. Sie üben Selbstbeherrschung und -beeinflussung, haben Macht über sich selbst, über Ihre Gedanken, Gefühle und Ihren Körper. Sie können mitten im Alltag Anspannungen sowohl kurzfristig als auch langfristig besser lösen und sich selber erfrischen und anregen, wenn Sie es brauchen. Das vermittelt Ihnen insgesamt mehr Selbstsicherheit und Selbstvertrauen. In besonders belastenden Situationen, die mit Emotionen wie Lampenfieber, Ärger oder Ängsten verbunden sind, ist es natürlich hilfreich, beide Arten von Übungen immer parat zu haben.

Im Seminar erhalten Sie eine Fülle von Übungen. Hier als Beispiel zwei einfache, aber sehr wirksame Tipps, die Sie sogar durchführen können, ohne dass Ihr Gegenüber etwas davon merkt - vielleicht beeinflussen Sie ihn oder sie sogar positiv durch Ihre Gelassenheit.

1. Weiteratmen:

In Belastungssituationen tendieren wir dazu, den Atem anzuhalten. Fordern Sie sich deshalb immer wieder auf, weiterzuatmen, d.h. Ihren Atem frei fließen zu lassen. Um das zu üben, fragen Sie sich beim Autofahren, am Esstisch, nach einem Telefonat etc.: „Atme ich noch weiter?“

2. Jalousie/Panzerglas

Wenn Ihnen etwas zu nahe geht, dann lassen Sie zwischen ihrem Gegenüber und sich selbst eine (beliebig transparente) Jalousie herunter oder kreieren Sie zwischen Ihnen beiden ein imaginäres, durchsichtiges Panzerglas.

Seminar „Aktives Stressmanagement im Office“ mit Veronika Langguth: 4. bis 5. April 2011 in Heidelberg

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